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Rückkehr nach Wetzlar schließt den Kreis

„Leitz Camera“ – das ist der Ursprung des Markennamens Leica. 100 Jahre nach der Firmengründung und wechselvollen Jahren seit dem Umbruch zur digitalen Fotografie kehrt die Leica Camera AG jetzt zu ihren Wurzeln zurück.

„23. Mai 2014 – ein Tag für die Geschichtsbücher. Die Leica Camera AG weiht ihr neues Hauptquartier ein und ist damit wieder daheim, zurück in Wetzlar, wo vor 100 Jahren die Fotografie revolutioniert und die Weiche gestellt wurde für den Aufstieg zu einem Unternehmen von Weltruf,“ mit diesen Worten begrüßte Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, 2.500 Gäste im Festzelt auf dem Leitz-Park Gelände. Zuvor hatten er und der Vorstandsvorsitzende Alfred Schopf, von Wolfgang Kisselbach, dem Geschäftsführer der Bauherrin Leitz-Park GmbH symbolisch den Hausschlüssel für den neuen Firmensitz erhalten.

Der Neubau nach den Plänen der Frankfurter Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg ist Teil eines Gesamtkonzeptes für den Leitz-Park mit städtebaulichen Aspekten, das im selben Büro entworfen wurde. Zu diesem Konzept gehört ein zentraler Platz mit einem Kaffeehaus und Ausstellungsflächen und den Zugängen zu den drei dort angesiedelten Unternehmen.

In dem multifunktional genutzten Neubau der Leica Camera AG sind in verschiedenen Baukörpern der Leica Flagshipstore, ein Museum, ein Betriebsrestaurant, Fertigungs- und Logistikbereiche, Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen sowie Büro- und Verwaltungsbereiche untergebracht. Alle Nutzungsbereiche sind im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss miteinander verbunden. „Das Fassadenkonzept,“ so Gruber + Kleine-Kraneburg, „nimmt Bezüge zu den bereits bestehenden Gebäuden auf. Analog zu diesen sind Sichtbeton-Fertigteile das bestimmende architektonische Element. Die im Erdgeschoss umlaufende, teilweise gebogene Glasfassade bietet großzügige Einblicke nach innen und betont zugleich die Architektur des Neubaus. Die Individualität der Unternehmen am Platz ist erkennbar, bleibt aber eingebettet in einer von außen deutliche ablesbaren Gesamtarchitektur von hoher Qualität.“

„Mit unserem Komplettangebot aus Fachberatung, Fertigung, Lieferung und Montage für Glasprodukte und komplexe Unterkonstruktionen waren wir ein idealer Partner für dieses Projekt“, berichtet der Vertriebsleiter bei der Hunsrücker Glasveredelung Wagener aus Kirchberg. „Gerade bei solchen sehr anspruchsvollen Projekten bewährt sich ein Angebot für das komplette Leistungspaket aus einer Hand.“ Zum Projekt gehörte auch die Lieferung und Montage der rund 1.100 m² an Fenstern inklusive seitlicher Verblendungen für die Sichtbeton-Fertigteile in den oberen Stockwerken.

Eine Herausforderung war die wellenförmige, mit planen Scheiben zu gestaltende Dachkonstruktion für die eingeschossigen Foyerbereiche. „Das Sonder-Isolierglas ISOLAR VISOREX® scandic mit einer Kombination aus Sonnenschutz- und lichtstreuenden Eigenschaften für das Dach haben wir eigens für dieses Projekt entwickelt und gefertigt“, sagt der Verantwortliche für Technik und Glas bei der Hunsrücker Glasveredelung Wagener. Die Dachkonstruktion hat eine Gesamtfläche von etwa 400 m².

Die geschwungene Form der Gesamtansicht sowie die Kreisform der einzelnen Baukörper in den Obergeschossen bilden das Grundmotiv des Neubaus. Sie setzen das Gebäude der Leica Camera AG von den Nachbarn im Leitz-Park zugleich ab und passen es dennoch in das Gesamtbild ein. Die konvex und konkav gebogenen Isoliergläser wurden vom Vorlieferanten zugekauft und vor Ort in eine Sonder-konstruktion der Hunsrücker Glasveredelung Wagener eingesetzt. Dabei waren die Höhenkanten als SG-Verglasungen auszubilden.

Im riesigen Glasband des Erdgeschosses ist außerdem noch ein Hingucker der ganz besonderen Art enthalten. Drei der großformatigen gebogenen Isolierglas-Einheiten wurden dazu in Kirchberg auf der Ebene 4 mit digital bedruckten Applikationen aus farbigen Gläsern versehen. Die Entwürfe und Teile dazu kamen aus dem Glasstudio Derix aus Taunusstein, das mit der Hunsrücker Glasveredelung schon mehrfach optische Highlights gesetzt hat. „Das Handling der drei Gläser in unserer Fertigung geriet zur besonderen Herausforderung“, so sagt der Betriebsleiter rückblickend. Dazu ergänzt er: „Die Einheiten mussten während des Klebens ohne Saugereinsatz bewegt und gewendet werden. Die vorbereiteten runden Applikationen waren auf den gebogenen Glasflächen mit einem flüssigen Spezialkleber zu fixieren. Die Passgenauigkeit der Applikationen musste über drei Scheiben hinweg hergestellt werden.“

Davon, dass dieser Aufwand zu einem wahrhaft sehenswerten Resultat geführt hat, haben sich seit der Eröffnung durch die Unternehmensführung Zehntausende Besucher der Erlebniswelt im neuen Firmensitz der Leica Camera AG überzeugt. Darauf freute in seinem Grußwort im Festzelt sich auch schon der Wetzlarer Oberbürgermeister Wolfram Dette, der seine Stadt um eine neue Attraktion bereichert sah.

Die ISOLAR® Gruppe würdigt mit der Auszeichnung in der Kategorie “Repräsentative Projekte“ im Wettbewerb „Objekte 2014“ die Leistungen des ISOLAR® Partners Hunsrücker Glasveredelung Wagener zum Neubau der Leica Camera AG mit dem Potential, ein modernes Wahrzeichen des Wirtschaftsstandortes Wetzlar zu werden.

Daten zum Projekt:

Objekt: Neubau Leica Camera AG
Bauherr: Leica-Park GmbH, 35578 Wetzlar
Planung: Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, 60329 Frankfurt
Metallbau: Hunsrücker Glasveredelung Wagener, 55481 Kirchberg
Glasfassade:

unter anderem:

400 m² ISOLAR VISOREX® scandic //

1.100 m² ISOLAR NEUTRALUX® uno // 1,0

900 m² Sonnenschutz-Isolierglas gebogen (zugekauft)

Sonderanfertigung: Sonnenschutz-Isolierglas mit Glas-Applikationen (Kooperation mit Glasstudio Derix, Taunusstein)

Hersteller: Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co.KG, 55481 Kirchberg
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